Am 7.11. waren Schülerinnen und Schüler, Lehrkräfte sowie zahlreiche interessierte Bürgerinnen und Bürger in die Aula des Herbartgymnasiums gekommen, um dem Vortrag des Historikers und Vorstands der Gedenkstätte Wehnen Dr. Ingo Harms beizuwohnen. Er referierte kenntnisreich über medizinische Verbrechen in der Zeit des Nationalsozialismus und ging besonders auf die NS-Krankenmorde in der Heil- und Pflegeanstalt Wehnen ein.
Die Zuhörer erfuhren, dass
… auf nationaler Ebene Medizinverbrechen kaum verfolgt wurden
… auf regionaler Ebene keine Medizinverbrechen verfolgt wurden
… mindestens 1600 Oldenburger Familien Angehörige durch Krankenmord verloren
… mindestens 2600 Oldenburgerinnen und Oldenburger zwangssterilisiert wurden
… die Betroffenen bis heute auf die Anerkennung als NS-Verfolgte warten.
Deutlich wurde, wie wichtig es ist, dass durch eine akribische, wissenschaftliche Aufarbeitung der barbarischen Morde, das historische Bewusstsein geschärft wird, um die Menschen vor den Gefahren autoritärer und unmenschlicher Systeme zu warnen und die Grundlagen für eine friedliche, demokratische und gerechte Gesellschaft zu sichern.