7. März 2023

Johann Friedrich ,,Fritz“ Herbart – verwehte Spuren – Teil I

Schüler Maximilian Peters (Jahrgang 11)  hat eine Chronik zum Namensgeber der Schule erstellt

Sehr geehrte LeserInnen,

im Laufe meines Betriebspraktikums durfte ich zusammen mit einem Chronisten eine Chronik zu einem Thema meiner Wahl erstellen und ich entschied mich für den Namensgeber unserer schönen Schule, Johann Friedrich Herbart. Während des Prozesses habe ich über diesen Menschen eine Menge interessanter Informationen gesammelt, die ich nun mit einigen Hintergrundinformationen und Anekdoten vereint auf der Homepage teilen möchte. Dieses Buch dient der Ehrung Herbarts und der Erinnerung an seine sehr einzigartige Lebensgeschichte.

Maximilian Peters

 

Kapitel 1: Rabiat – strenges Elternhaus

Diesen Abschnitt werde ich etwas zusammenfassen und Ihnen die spannendsten und wissenswertesten Informationen mitteilen.

Herbart wuchs in einem relativ wohlhabenden Elternhaus auf, geprägt von Staatsdienst und Medizin, dem Beruf des Vaters und der Familienbranche der Mutter. Er wuchs in einem Haus auf, an dessen Stelle viele von Ihnen sicherlich heute noch vorbeigehen. Er wohnte aller Wahrscheinlichkeit nach in der Langen Straße Nr.82 in einem Haus, das kurz nach dem Stadtbrand entstand. Und es entstand zu einer wirtschaftlich ungünstigen Zeit, was zu dem nicht wirklich hochwertigen Anblick des Hauses führte. Selbst die einzige Verzierung des Hauses, eine so genannte ,,Auslucht“ am Fenster des Hauses, wurde schräg gebaut. Das ursprüngliche Gebäude wurde leider abgerissen. An der Hinterseite des Gebäudes, unter dem sich übrigens der Herbartgang befindet, gibt es jedoch ein Schild, das auf die Geburt des Philosophen hinweist.

So viel zum Gebäude. Für manche noch interessanter mag Herbarts Familie mit ihren doch aus heutiger Sicht etwas fragwürdigen Handlungen gewesen sein. Seine Mutter soll unheimlich dominant und streng gewesen sein und das Leben Herbarts bis auf die Minute verplant haben. Tanzunterricht mit vier, Lernen beim Organisten, Lateinschule usw. Sie zog sogar ein Mädchen einer anderen Familie mit Herbart auf, welches er später heiraten sollte. Für heutige Zeiten sicherlich unvorstellbar. Aber Herbarts Mutter hatte starke Komplexe wegen ihres Aussehens. Dies ist so extrem gewesen, dass sie sich selbst als ,,alte und hässliche Frau“ bezeichnete. Sie wurde zudem von anderen ständig und sehr betont als maskulin und herrenartig bezeichnet.

Sein Elternhaus mit Verbindung zum Staat gab Herbart auch das Privileg, auf edlem Parkett aufzutreten. So durfte er mit gerade einmal fünf Jahren dem Herzog Peter F. Ludwig und seiner Gemahlin Frederike von Württemberg ein komplexes Gedicht vortragen und einen Blumenstrauß überreichen. Frederike starb bedauerlicherweise mit gerade einmal 20 Jahren.

Schon mit jungen Jahren fand Herbart außerdem Gefallen an der Musik, was seine Eltern förderten und forderten. Er selbst sagte: ,,Jauchzen und Singen, Tanzen und Springen, das war mein höchstes Leben.“ Auf Herbarts musikalisches Talent werde ich jedoch in weiteren Artikeln noch eingehen.

Ich hoffe, Ihnen hat dieser erste Artikel zu dieser Chronik gefallen und hoffe ebenso, Sie mit weiteren Fakten über Herbart bekannt machen zu können. And dieser Stelle möchte ich auch meinen Dank Frau Neesen und den VerwalterInnen des Schularchives aussprechen, die dieses Buch freundlicherweise präsentieren möchten und diese Artikel ermöglichen.