19. Juli 2021

Profilklasse auf virtueller Exkursion nach Kenia

Die Profilklasse „Wirtschaftsethik“ beschäftigt sich im Erdkundeunterricht seit Wochen mit dem Klimawandel und dessen Auswirkung auf die trockenen Vegetationszonen der Erde. Am Montag hatten die Schülerinnen und Schüler nun die Gelegenheit mithilfe von VR-Brillen die Auswirkungen ganz quasi vor Ort zu erleben.

 

Die Schülerinnen und Schüler besuchten dabei eine Grundschule im kenianischen Makueni-Gebiet. In Kenia haben nur ¼ der Menschen Zugang zu sauberem Trinkwasser. Dort ist es die Aufgabe der Mädchen, Wasser aus immer weiter entfernteren Gebieten zu holen, wodurch sie häufig nicht zur Schule gehen können. Oft sind sie dafür dann einen ganzen Tag lang unterwegs. Ein von niedersächsischen Schulen geförderter  Wassertank ermöglicht eine ganzjährige Wasserspeicherung vor Ort, so dass die Mädchen das Wasser nicht mehr holen müssen und so in den Genuss von Schulbildung gelangen. Die Schülerinnen und Schüler spüren auf diese Weise wie Wasser, Bildung und damit zukünftige Lebenschancen in diesen Gebieten untrennbar miteinander verbunden sind. Wer in Kenia keinen Zugang zu Bildung hat, landet häufig in den Slums von Nairobi oder kämpft in ländlichen Gebieten gegen die Trockenheit und ums Überleben.

 

Der Klimawandel, größtenteils durch die wirtschaftliche Tätigkeit in entwickelten Ländern verursacht, hat in diesen Gebieten besonders dramatische Auswirkungen. Ausfallende oder stark verkürzte Regenzeiten verändern das Leben von Millionen Menschen, die in diesen Regionen leben. Gestützt wurde der Eindruck mit dem am selben Tag veröffentlichen UN-Bericht zur Welternährung, wonach 2020 bis zu 811 Millionen Menschen von Unterernährung betroffen seien (Anstieg um ca. 10%=100 Mio. Menschen). Mehr als 149 Millionen Kinder unter 5 Jahren zeigten Wachstumsstörungen und seien zu klein für ihr Alter, über 45 Millionen Kinder seien zu dünn. Dies machte deutlich, dass es sich bei den betroffenen Menschen nicht um eine kleine Minderheit handelt, sondern um 1/10! der Weltbevölkerung.

 

Bei den Schülern hat diese besondere Stunde Eindruck hinterlassen:

 

Man kann sich überall umgucken und man hat das Gefühl komplett auf dem Schulhof oder im Klassenraum in der Schule in Kenia zu sein – das konnte man richtig spüren“.

 

Es ist wirklich heftig, wie viele Millionen Menschen so leben müssen. Da erscheinen unsere Probleme wirklich klein und es ist erschreckend, wie wenig Gedanken wir uns um andere Menschen machen und deren Lebenssituation sich mit dem Klimawandel, den wir wesentlich mitverursachen, jährlich weiter verschlechtert. Man schämt sich ein bisschen dafür

 

Diese Erfahrung hat die Schülerinnen und Schüler noch einmal zusätzlich motiviert, sich für das Projekt „Klimaneutrale Schule einzusetzen. Aktuell erfassen sie die CO2-Bilanz der Schule. Die Ergebnisse werden dann im neuen Schuljahr allen Mitgliedern zur Verfügung gestellt und diskutiert.

 

Ein großer Dank gilt Herrn Dr. Stein und dem Verein Wasser für Kenia e.V., die uns die VR-Brillen zur Verfügung gestellt haben. Wer mehr über den Verein erfahren möchte, erhält hier weitere Informationen.