Influencer-Marketing, Echokammern, Filterblasen, Fake News, Hate Speech oder Cybermobbing. Mit diesen Themen und Herausforderungen im Bereich Social Media werden sich die Schülerinnen und Schüler der Profilklasse „Wirtschaftslehre+Wirtschaftsethik“ am Herbartgymnasium in den kommenden Wochen in Form selbst entwickelter Forschungsfragen beschäftigen.
Wirtschafts.Forscher-Programm mit virtuellen Lernräumen
In diesem Durchgang geht es um den Social Media-Bereich, welcher sehr stark an die Lebenswelt von Jugendlichen anknüpft und viele Akteure und Ebenen ökonomischer Entscheidungen und Prozesse einbezieht. Ziel des Programms ist es, für die Schülerinnen und Schüler einen Raum zu schaffen, in dem sie sich mit ethischen Fragestellungen in der Wirtschaft fachlich fundiert, mehrperspektivisch und problemorientiert auseinandersetzen.
Im Rahmen des Programms Wirtschafts.Forscher! setzen sich Schülerinnen und Schüler mit Problemstellungen des Spannungsfelds „Wirtschaft – Ethik – Digitalisierung“ auseinander. Dies erfolgt in Ergänzung zum Präsenzunterricht durch den eigens für das Programm konzipierten virtuellen Lernraum, das Wi.Fo!-Lab (www.wirtschafts-forscher.de/).
Social Media zwischen Teilhabe und Beeinflussung
Mittlerweile nutzen allein in Deutschland 85% der 12- bis 17-Jährigen nahezu drei Stunden täglich WhatsApp, Instagram, Snapchat und Co. Profiteure sind nur wenige Großkonzerne wie Apple, Amazon, Meta und Google, die zu den reichsten und damit einflussreichsten Unternehmen der Welt gehören. Daher stellt sich hier die Frage, welche Folgen diese Machtkonzentration hat und welche Bedeutung den Nutzern von Social Media zukommt – denn sie sind auf diesem Markt nicht nur Konsumenten von Social Media.
Das Geschäft mit unseren Daten
Die digitale Infrastruktur wird zwar von den oben genannten Großkonzernen zur Verfügung gestellt, die Programminhalte kommen jedoch von den Nutzern, die mit den eigenen Profilen somit als Produzenten auftreten – so kommt es zu einer Rollendiffusion. Dabei sind Daten die neue Währung. Mit 100-150 Facebook-Likes sind Algorithmen in der Lage, ein aussagekräftiges Charakterprofil eines Nutzers zu erstellen. Mit den Daten können Unternehmen für sie lukrative und effiziente personenbezogene Werbung umsetzen. So greifen Sie zum Teil erheblich in die Persönlichkeitsrechte der Nutzer ein.
Schüler erforschen Zusammenhänge und entwickeln Lösungen
Die Schülerinnen und Schüler erforschen nun in den nächsten Wochen die Zusammenhänge der Social-Media-Welt auf Basis von selbst entwickelten Fragestellungen. Sie entscheiden selbstständig, ob es ein Forschungs- oder Impact-Projekt, ein Selbstexperiment oder Kreativprojekt werden soll. Die Ideen sprudelten schon zum Ende des Einführungsworkshops. Wenn sie sich am Ende ihrer Forschungsfrage zu einer reflektierten und bewussten Haltung zur Nutzung von Social Media entscheiden, hat sich die Auseinandersetzung mit Sicherheit gelohnt.