Streiten – aber mit Regeln: Auch in diesem Jahr hieß es am HGO: Mitstreiter gesucht! Fünf Schülerinnen und drei Schüler des 9. Jahrgangs stellten sich am 07.01. vor großem Publikum in der Aula der Herausforderung. Sie alle traten beim diesjährigen Schulentscheid von Jugend debattiert an. Außerdem fand erstmals am HGO ein Wettbewerb des 12. Jahrgangs statt.
Dabei debattierten sie – als Vertreter der Pro- oder Contra-Seite – zu vorgegeben Streitfragen, ergründeten grundlegende Probleme, entwickelten Maßnahmen zur Lösung und stritten über Vor- und Nachteile. Im Zentrum der Debatten stehen dabei trotz der gegnerischen Positionen gemeinsame Ziele: die Streitfrage von allen Seiten zu beleuchten, einem strittigen Thema umfassend gerecht zu werden, dabei Gemeinsamkeiten festzustellen und auf die Mitstreiter einzugehen.
Wettbewerb der 9. Klassen
In der ersten Vorrunde der 9. Klasse fragten sich zunächst Ella, Piet, Clara und Serhat: „Sollen Zoos in Deutschland verboten werden?“ Während die Pro-Seite dies forderte und vor allem die nicht-artgerechte Haltung von Zootieren kritisierte, zweifelte die Contra-Seite die Umsetzung eines solch drastischen Verbots und betonte die Relevanz von Zoos für Artenerhalt und Bildung.
Die zweite Vorrunde bestritten Hilda, Käthe, Erik und Anna-Katharina. Sie debattierten zur Frage „Sollen Straßen vor Schulen für den Autoverkehr gesperrt werden?“ Stärkstes Argument der Pro-Seite war erwartungsgemäß das Themenfeld Unfallprävention, während die Contra-Seite unter anderem infrastrukturelle Probleme in der Umsetzung sah.
Den Anforderungen an eine gute Debatte entsprechend wurden die Leistungen der Teilnehmenden in den vier Kategorien Sachkenntnis, Ausdrucksvermögen, Gesprächsführung und Überzeugungskraft von einer Jury bewertet. Leonard als Vorjahressieger (und Bundessieger 2024!) sowie Jasper und Isabelle als ehemalige Teilnehmer des Regionalwettbewerbs bildeten gemeinsam mit Frau Weise, Frau Gärtner und Frau Klockgether als ausgebildete Jugend-debattiert-Lehrkräfte die Jury.
Finale: Clara und Hilda fahren nun zum Regionalentscheid
Als Punkt-Beste der Vorrunden konnten sich Hilda, Clara, Ella und Anna-Katharina für das Finale qualifizieren. Hier ging es dann um die Frage „Soll an jedem Schultag eine Stunde Sport stattfinden?“ In einer weiteren guten Debatte, in der vor allem die Vorteile täglicher Bewegung den Problemen der strukturellen Umsetzbarkeit gegenübergestellt wurden, konnten sich am Ende Clara Eversmann als Schulsiegerin und Hilda Hoyer als Zweitplatzierte gegen ihre Mitstreiterinnen durchsetzen.
Herzlichen Glückwunsch an Clara und an Hilda, die sich damit beide für den Regionalentscheid qualifiziert haben, der am 20. Januar in Esens stattfindet und bei dem sie unter anderem gegen Teams aus Leer und Emden antreten.
Ein großes Lob auch an die anderen sechs Teilnehmenden, die ebenso großen Mut und großes Engagement bewiesen haben, um zu zeigen, dass streiten wichtig ist – solange man es richtig macht und einander zuhört!
Vielen Dank an das tolle Publikum, bestehend aus den mitfiebernden Klassenkameraden aller 9. Klassen und den 8. Klassen, aus denen hoffentlich nun der eine oder die andere darüber nachdenkt, im nächsten Jahr selbst dabei zu sein 😉
Novum: Vier 12.Klässler*innen stellen sich dem Wettbewerb
Den Weg bereitet für (hoffentlich) eine noch bessere Etablierung des Projekts am HGO haben Dina, Finn, Jann und Lorenz aus dem 12. Jahrgang, die durch eigenes Engagement einen Wettbewerb in der Altergruppe II forcierten. In der anspruchsvollen Debattenfrage „Soll die Bewertung von Gruppenleistungen gegenüber Einzelleistungen in der Schule höheres Gewicht bekommen?“ waren sie sich zwar darin einig, dass Kompetenzen wie Kooperation, Teamfähigkeit und -koordination grundlegend für eine funktionierende Gesellschaft sind, zeigten aber auch, dass die Aspekte Fairness, Vergleichbarkeit oder Kriterientransparenz einer einfachen Maßnahme entgegenstehen.
Aus dieser Gruppe ging Finn Kutschke als Schulsieger hervor, den die Jury vor Jann de Bruyn als Zweiplatziertem sah. Wir bleiben dran, wie es beim Regionalentscheid in Esens weitergeht!
www.jugend-debattiert.de
Im Projekt „Jugend debattiert“ trainieren jedes Jahr ca. 200.000 teilnehmende Schülerinnen und Schüler die gute Debatte. Ausgerichtet von der Gemeinnützigen Hertiestiftung und unter der Schirmherrschaft des Bundespräsidenten finden jährlich Wettbewerbe auf Regional-, Landes- und Bundesebene statt. Debattiert wird bei „Jugend debattiert“ in zwei Altersgruppen: AG I (9./10. Jg.) und AG II (12./13. Jg.). Mehr dazu auf der offiziellen Website: www.jugend-debattiert.de
Text: Klg, Bilder: Stz, Klg