8. Oktober 2022

Mit Wissenschaft gewinnen! -Die Serie wird fortgesetzt!?

Uni Oldenburg und die Dr. Hans Riegel-Stiftung zeichnen vier Facharbeiten von HGO-Schüler:innen aus.

 

Vier Auszeichnungen für vier Facharbeiten in einem Lauf? Alle prämiert für den Fachpreis der Dr.Hans-Riegel-Stiftung? Ist das nicht ein alter Bericht von 2020? -Welch eine Freude, nein! Das HGO war erneut erfolgreich! Wir gratulieren von Herzen, mit ein bisschen Stolz und vor allem mit großem Respekt Celina Kasim, Claudius Dirks, Simon Tapken und Jan Emil Wefer für die Prämierung ihrer Facharbeiten durch die Dr. Hans Riegel Stiftung. Alle vier Schüler:innen aus den naturwissenschaftlichen Seminarfächern konnten mit ihren Facharbeiten, die durch ihre vorbildlichen Leistungen in Lexik, Fachsystematik und Fachmethodik bestachen, eine Jury aus wissenschaftlichen Gutachter:innnen der Universität Oldenburg überzeugen.

Celina, die untersucht hat, wie unbedenklich Aluminium-Flaschen bei regelmäßigem Gebrauch sind, wurde von der Jury des Fachbereichs Chemie mit dem zweiten Fachpreis ausgezeichnet.  Frau Dr. Belova als Vertreterin der Jury lobte die aktuelle und gesellschaftlich relevante Fragestellung sowie die äußerst systematische, kreative und analytische Vorgehensweise ihrer Arbeit, die einerseits durch ein gründliches Studium der Literatur bestach, andererseits den klassisch experimentellen Charakter transparent und strukturiert einband. Damit überzeugte Celina mit einer vorbildlichen, prototypischen schriftlichen Arbeit, die auf ein klassisch naturwissenschaftliches, experimentelles Arbeiten ausgelegt war.

Die anderen drei Preisträger, Claudius, Simon und Emil behaupteten sich auf allen Platzierungen für die Preisträger des Wissenschaftsgebiets der Informatik.  Dr. Ute Vogel-Sonnenschein zeigte sich unter anderem beeindruckt ob der Bandbreite der verschiedene Themengebiete und betonte die Vielfalt der Informatik als Wissenschaft, die sich (zufällig) simultan mit diesen Themenwahlen darbot.

Claudius, der sich gezielt mit einer aktuellen und anspruchsvollen Thematik der „Kerninformatik“ auseinandergesetzt und auf Basis von Linux die Anforderungen und Entwicklung eines gehärteten Betriebssystems studiert hat, bestach in einem Wechselspiel zwischen sehr durchdachter und transparenter Literaturrecherche und dem Transfer seiner Erkenntnisse auf eine automatisierte Anpassung an das Betriebssystem durch selbst entwickelte Shellscripts. Claudius gelang es so, über seine Shellscripts ausgewählte Komponenten eines Linux-Betriebssystems gegen bestimmte (Cyber-)angriffe sicherer zu machen.

Simons Arbeit wurde aufgrund der Analyse und Auswertung komplexer Datenströme, die für viele digitale Anwendungen relevant ist, ausgezeichnet. In seiner Facharbeit untersuchte Simon nämlich den Einsatz von RFID-Systemen in Casinos für Möglichkeiten der Betrugsprävention am Beispiel des Spiels Black Jack, mit dem Ziel, sogenannte „Kartenzähler“ am Spieltisch aufzudecken. Dazu entwickelte Simon anhand des Spielverlaufs Techniken, mit denen Regeln für die Erkennung von Anomalien in den Spielzügen eines Spielers formuliert und mit Hilfe einer softwarebasierten Simulation überprüft wurden. Interpretiert man den Spielverlauf als Datenstrom, hat sich Simon auf diese Weise mit einer originellen Idee und -für die Informatik typisch- spielerische Weise der Auseinandersetzung mit dem wichtigen Feld der Verarbeitung von großen Datenströmen auf greifbarem und dennoch sehr hohem Niveau auseinandergesetzt.

Voll auf der Tonspur! Jan Emil Wefer „flashte“ regelrecht mit seiner Facharbeit zur Entwicklung eines elektronischen Blechblasinstruments die Wissenschaftler:innen der Informatik. Mit dem Ziel, einen Prototyp für ein elektronisches Blechblasinstrument zu entwickeln, beeindruckte Emil mit der komplexen Fragestellung, die per se eine ausgesprochen hohe Interdisziplinarität mit sich brachte. Damit bestach Emil in seiner Arbeit mit einer großen thematischen Vielfalt, die inhaltlich auf informatorischer Ebene eine Vernetzung zwischen fachmethodischen Konzepten der Software und deren sachbezogenen Verknüpfung mit Hardwarekomponenten vereint und so einem grundlegenden Problem der Informatik, der Verarbeitung von analogen zu digitalen Datenströmen, begegnet.  Gleichzeitig gelang Emil eine sehr saubere Aufarbeitung der musikalischen Grundlagen eines Blechblasinstruments, die sachgerecht auf die technische Umsetzung übertragen wurden. Frau Dr. Ute Vogel-Sonnenschein zeigte sich so besonders beeindruckt von der (Zitat) „wahnsinnigen Arbeit“, seiner sehr strukturierten Arbeitsweise und sprach einen „ganz großen Glückwunsch“ an Emil aus.

Insgesamt zeigten sich Prof Dr. Michael Wark als Dekan der Fakultät V und Peter Laffin als Projektleiter der Dr. Hans-Riegel-Stiftung beeindruckt ob des Ehrgeizes und der Intensität, mit denen sich alle Preisträger:innen  in ausgewählte Themengebiete erfolgreich eingearbeitet haben, und lobten ihre Bereitschaft zum forschend-entdeckenden Lernen. So wurden viele weitere interessante Facharbeiten zu Themen wie der Analyse von mRNA-Impfstoffen im Kontext der Nano-Technologie oder der Modellanalyse für Windkraftanalgen ausgezeichnet.

Da das Herbartgymnasiums bereits mehr als 10 prämierte Facharbeiten vorzuweisen hatte, hatte Herr Laffin noch einen 1000€ für die Schule im Gepäck.