Das Schulprogramm „Dein Typ ist gefragt“ der Deutschen Knochenmarkspenderdatei (DKMS) ist eine gemeinsame Aktion von Schülerinnen und Schülern, Lehrerinnen und Lehrern sowie Eltern am HGO zum Kampf gegen Blutkrebs.
Bereits seit 2012 engagiert sich die Schulgemeinschaft des HGO unter der Leitung von Julia Tausendpfund für die DKMS und so haben sich in fünf Typisierungsaktionen bereits rund 500 Schülerinnen und Schüler, Eltern und Lehrerinnen und Lehrer typisieren und in die weltweite Datei für Stammzellspender aufnehmen lassen. Finanziert wurden die Laborkosten für diese und viele weitere Typisierungen durch Sponsorenläufe am HGO, bei der die Schülerinnen und Schüler insbesondere der jüngeren Jahrgänge schon mehrere Tausend Euro für die DKMS erlaufen haben.
Die DKMS hat es sich zur Aufgabe gemacht, Menschen zu retten, die an Leukämie erkrankt sind. Diese Form des Krebses lässt sich in vielen Fällen heilen, wenn für einen Erkrankten ein passender Spender gefunden wird, der verträgliche Stammzellen spendet. Da die Gewebemerkmale von Spender und Patient nahezu 100%ig übereinstimmen müssen, gibt es aber oft nur wenige potentielle Spender für einen Erkrankten. Ziel ist es also, die bundes- und weltweit existierende Kartei der Menschen, die bereit sind, sich typisieren zu lassen, kontinuierlich zu vergrößern, so dass niemand mehr an Leukämie sterben muss, da schlichtweg sein passender Spender noch nicht gefunden wurde.
Um die Schülerinnen und Schüler der Oberstufe über die Themen „Blutkrebs und Stammzellspende“ zu informieren, besuchen sie vor dem jeweiligen Typisierungstag einen immer sehr eindrucksvollen Informationsvortrag des DKMS-Stützpunktleiters in Oldenburg, Herrn Schrand, vom Pius Hospital. Er klärt über Risiken und Chancen der Stammzellspende auf. Besonders berührend und anschaulich sind aber die Berichte der weiteren Gäste – Herr Schrand lädt immer einen Stammzellspender ein, der von seinen Erlebnissen berichtet, und manchmal auch einen Stammzellempfänger, der von der lebensrettenden Spende und seinem neuen Leben nach der Krebserkrankung erzählt.
Die nächste große Typisierungsaktion ist für Januar 2026 geplant – mit dem Ziel, auch dann wieder mit unserem Engagement Blutkrebspatienten etwas Außergewöhnliches zu schenken – die Hoffnung auf ein zweites Leben.
Impressionen der Typisierungsaktion im August 2019 im Rahmen des Budenfestes zum 175. Schuljubiläum:
Zahlreiche Schülerinnen und Schüler des Herbartgymnasiums zeigen jedes Jahr erneut, wie einfach es sein kann, Gutes zu tun und einen eigenen kleinen Beitrag dazu zu leisten, um Menschen, besonders Kindern in Not zu helfen.
Bereits seit dem Jahr 1982 unterstützt unser Gymnasium im Zuge seines sozialen Engagements ein SOS-Kinderdorf im Libanon: zunächst in Sferai, seit 2021 in Ksarnaba im Osten des Landes. Angesicht der schwierigen politischen, wirtschaftlichen und sozialen Bedingungen im Libanon ist die Arbeit von SOS-Kinderdorf auf lokaler Ebene von besonderer Bedeutung. Bis zum Ausbruch des Bürgerkrieges 1975 war der Libanon eine der stärksten entwickelten Wirtschaftsmächte der Region. Der langjährige Bürgerkrieg und die darauffolgenden Konflikte führten zur Zerstörung vieler Fabriken und Betriebe und zu einem Einbruch der ausländischen Investitionen. Seit Beginn des Syrienkrieges im Jahr 2011 erlebt die libanesische Bevölkerung erneut zunehmend schwierige Zeiten. Die Staatsverschuldung des Libanons zählt heute zu einer der höchsten weltweit.
Im SOS-Kinderdorf Ksarnaba leben Kinder, deren Eltern sich aus ganz unterschiedlichen Gründen nicht mehr selbst um ihre Kinder kümmern können. Die oft traumatisierten Jungen und Mädchen werden von den Mitarbeitern vor Ort in familienähnlichen Strukturen aufgefangen und erleben so einen geregelten „Familien“-Alltag mit verlässlichen Strukturen. Die Mädchen und Jungen erhalten eine Schulausbildung und werden als Jugendliche und junge Erwachsene beim Start in das Berufsleben unterstützt.
Als langjährige Partner unterstützen dabei nicht nur Schulleitung, Kollegium und Mitarbeiter*innen des Herbartgymnasiums durch regelmäßige Geldspenden die Arbeit vor Ort. Insbesondere die HGO-Schülerschaft zeigt jedes Jahr aufs Neue, dass persönlicher Einsatz und soziales Engagement für sie selbstverständlich sind. Besonders beliebt ist hierbei die jährliche Adventsaktion unter Federführung der Fachgruppe Religion, in denen unzählige Plätzchen und andere Spezereien gebacken und in adventlich gestaltete Tüten verpackt werden. Während der Pausen wird das Gebäck dann nicht nur im Foyer angeboten; die Schüler*innen machen mit Glocke und Tablett auch auf dem Schulhof auf sich aufmerksam, um das adventlich verpackte Gebäck an Schüler*innen, Lehrer*innen und Mitarbeiter*innen zu verkaufen. Auf diese Weise ist bei den Weihnachtsaktionen schon mehrfach ein Erlös von über 500,00 Euro zusammengekommen, der auf das HGO-Spendenkonto von SOS-Kinderdorf e.V. überwiesen werden konnte und vor Ort für konkrete Unterstützung sorgt.
Der nachdrückliche Dank gilt insbesondere unseren Schüler*innen, aber auch den engagierten Eltern sowie den Jahr für Jahr beteiligten Kolleg*innen, die durch gemeinsame Anstrengung immer wieder zum Gelingen dieser Hilfsaktion beitragen.
Seit 2015 nimmt das Herbartgymnasium mit mehr als 30 weiteren Oldenburger Schulen am Aktionstag „Oldenburg dreht ab“ teil. An einem Tag im Winter bleiben das Licht und elektrische Geräte in den Klassenzimmern für eine Stunde ausgeschaltet, ebenso wie die Heizung. Das stimmt die Schülerinnen und Schüler auf die jährlich variierenden Schwerpunktthemen ein. Die Aktion „Oldenburg dreht ab“ soll alle zum Nachdenken über den sparsamen und intelligenten Umgang mit Ressourcen anregen und spart zudem konkret Energie ein.
Informationen zum Projekt veröffentlicht die Stadt Oldenburg unter folgendem Link:
Das schulinterne Curriculum im Fach Geschichte der 10. Klassen sieht den Besuch eines Ortes bzw. einer Gedenkstätte mit Bezug zum Nationalsozialismus vor. Das Herbartgymnasium besucht jährlich die Gedenkstätte Esterwegen, um dort an einem außerschulischen Lernort Geschichte zu erfahren.
Bewegt durch den Besuch der Gedenkstätte hat die Schülervertretung des Herbartgymnasiums 2013 angeregt, der Gedenkstätte des Emslandlagers mit einem freiwilligen Arbeitseinsatz zu helfen. So packen die Schüler nun jedes Jahr tatkräftig auf dem Lagergelände und auf dem Lagerfriedhof mit an – zupfen Unkraut, kratzen Fugen, kehren Laub.
Am Ende des arbeitsreichen Nachmittags gedenken die Schülerinnen und Schüler der Gefangenen und Toten des Lagers in einer Gedenkfeier. Gedichte werden vorgetragen und jedes Jahr eine „Hortensie der Erinnerung“ gepflanzt.
Ein großartiger Beitrag der Schülerschaft, die Kultur des Erinnerns aktiv zu unterstützen und so ein Zeichen zu setzten gegen Diktatur, Gewalt und Terror des Nationalsozialismus.
Ansprechpartnerin des Kollegiums ist Frau Geffken (geffken@hgo-ol.de) sowie in Vertretung Frau Borgmann (borgmann@hgo-ol.de)